
Ganz selbstverständlich wächst die Pflaume in unseren Gärten und öffnet unser Herz – sei es durch ihren Anblick oder durch Köstlichkeiten wie das klassische Pflaumenmus.
Das führt uns auch gleich zu einem ihrer wichtigsten Wirkstoffe: den Anthocyanen.
Dieser rot-blaue Pflanzenfarbstoff ist ein starkes Antioxidans, das unsere Zellen vor freien Radikalen schützt und damit Entzündungen entgegenwirken kann. Chronische Entzündungen sind oft Auslöser für viele Krankheiten – denken wir nur an rheumatische Erkrankungen oder Herz- und Darmerkrankungen. Auch Arteriosklerose beginnt häufig mit kleinen Entzündungen der Gefäßwände. Anthocyane können hier vorbeugend wirken, indem sie die Durchblutung unterstützen.
Zusätzlich enthält die Pflaume Wirkstoffe, die die Aufnahme von Cholesterin im Darm verringern – ein weiterer wichtiger Faktor für die Vorbeugung von Arteriosklerose und eine wertvolle Unterstützung für unsere Leber.
Wirkung auf Körper und Seele
Auch ihre seelische Dimension ist bemerkenswert: Ihr wilder Vorfahr, die Cherry Plum, gilt als Bachblüte, die Selbstvertrauen und Gelassenheit schenkt. Vielleicht ist es das Gefühl von Heimat, das bei Großmutters Pflaumenmus aufkommt, oder die Selbstverständlichkeit, mit der Pflaumenbäume in unseren Gärten stehen – beides kann uns helfen, innerlich anzukommen.
Ganz praktisch enthält die Pflaume zudem Wirkstoffe, die entspannen: Kalium und die B-Vitamine B1, B2 und B6. Sie wirken nicht nur beruhigend auf die Nerven, sondern kurbeln auch den Stoffwechsel an.

Ballaststoffe für Darm und Stoffwechsel
Die Pflaume ist reich an Ballaststoffen – sowohl löslichen als auch unlöslichen. Ein besonders wertvoller löslicher Ballaststoff ist Pektin (bekannt aus Äpfeln). Seine Wirkung liest sich fast wie ein kleines Wundermittel:
- senkt Blutfett- und Cholesterinwerte,
- wirkt positiv auf den Blutdruck,
- verlangsamt die Zuckeraufnahme und stabilisiert den Blutzuckerspiegel,
- erzeugt ein Sättigungsgefühl (hilfreich für die Gewichtskontrolle),
- bindet Schadstoffe im Darm und unterstützt so die Entgiftung,
- reguliert die Verdauung (bei Durchfall, Verstopfung und Reizdarm) und
- wirkt präbiotisch, indem es die Darmflora stärkt.
Die unlöslichen Ballaststoffe der Pflaume vergrößern das Volumen im Darm und fördern eine langsame, gleichmäßige Verdauung. Auch das trägt zur Kontrolle des Blutzuckers bei, da Glukose nicht auf einmal, sondern schrittweise aufgenommen wird.
Ein weiterer wertvoller Stoff ist das Sorbitol: Es macht die Pflaume angenehm süß, ohne den Blutzucker zu erhöhen. Gleichzeitig verstärkt Sorbitol die abführende Wirkung, da es Wasser bindet.
Deshalb: Immer ausreichend trinken, wenn man viele Pflaumen genießt – sie wirken auch entwässernd.

Symbolik und Genuss
Die Farbe Violett vereint Gegensätze: Rot und Blau, Wärme und Kühle, Erde und Himmel. Vielleicht bringt uns die Pflaume so auch innerlich ins Gleichgewicht.
In manchen Kulturen wird sie sowohl mit weiblichen als auch mit männlichen Geschlechtsorganen in Verbindung gebracht – ein Symbol der Vereinigung von Gegensätzen.
Vielleicht kann uns die Pflaume lehren, in aller Einfachheit die Fülle, den Genuss und das Glück zu erkennen.
Gefühle nicht festzuhalten, sondern mitzunehmen auf die Reise. Wut in gute Taten zu verwandeln.
Und Gegensätze zu vereinen – weil beides sein darf.

Kulinarische Vielfalt
Pflaumen lassen sich auf vielfältige Weise verarbeiten – süß als Kompott oder Kuchenbelag, aber auch herzhaft in Saucen. Besonders spannend ist die Kombination mit Kräutern wie Rosmarin.
Ein Beispiel: Pflaumensmoothie mit Rosmarin
- frische Pflaumen
- ein Rosmarinzweig
- Haferflocken
- Sonnenblumenkerne
Ein einfacher, doch raffinierter Genuss!
Achtung: Die Kerne von Pflaumen enthalten Blausäure und sollten nicht verzehrt werden.
So vereint die Pflaume in sich Genuss, Gesundheit und Symbolkraft – eine Frucht, die es wert ist, neu entdeckt zu werden.